Papst über Nachkonzilszeit: Das Schiff des Herrn schien voll Wasser zu laufen
(gloria.tv/ KNA) Zum 60. Jahrestag der Priesterweihe von Papst Benedikt XVI. hat Kardinal-Dekan Angelo Sodano im Namen des Kardinalskollegiums am Freitagabend ein Essen für den Jubilar gegeben. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert Passagen der Dankesansprache des Papstes in eigener Übersetzung.
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Die Erfahrung der Brüderlichkeit ist eine innere Wirklichkeit des Priestertums. Denn niemand wird alleine geweiht, sondern man wird immer in ein Presbyterium - oder als Bischof in das Kollegium der Bischöfe - eingereiht. So begleitet uns das «Wir» der Kirche und kommt in dieser Stunde zum Ausdruck. Diese Stunde ist eine Stunde der Dankbarkeit für die Leitung des Herrn, für alles, was er mir in diesen Jahren geschenkt und vergeben hat. Es ist aber auch ein Moment der Erinnerung.
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Im Jahr 1951 war die Welt vollkommen anders: Es gab kein Fernsehen, kein Internet, keinen Computer, kein Handy. Es scheint fast eine prähistorische Welt, aus der wir kommen. Insbesondere waren unsere Städte zerstört, unsere Wirtschaft lag am Boden, es herrschte große materielle und geistige Not. Aber es bestand auch eine starke Energie und der Wille, dieses Land wiederaufzubauen und es, vor allem innerhalb der europäischen Gemeinschaft, auf dem Fundament unseres Glaubens zu erneuern; und uns in die große Kirche Christi einzureihen, die das Volk Gottes ist und uns zur Welt Gottes führt. So haben wir in jenem Moment mit großem Enthusiasmus und mit Freude begonnen.
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Es kam dann der Moment des zweiten Vatikanischen Konzils, wo sich all diese Hoffnungen, die wir gehabt hatten, zu verwirklichen schienen. Dann kam die Zeit der kulturellen Revolution von 68. Es waren schwierige Jahren, in denen das Schiff des Herrn voll Wasser zu laufen und fast unterzugehen schien. Dennoch war der Herr, der in jenem Moment zu schlafen schien, präsent und hat uns weiter geleitet. Es gab dann die Jahre, in denen ich an der Seite des seligen Papstes Johannes Paul II. gearbeitet habe: unvergessliche Jahre! Und schließlich die völlig unerwartete Stunde des 19. April 2005, als der Herr mich zu einer neuen Aufgabe gerufen hat. Und nur im Vertrauen auf seine Kraft, der ich mich überlassen habe, konnte ich in jenem Moment 'Ja' sagen.
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In diesen 60 Jahren hat sich fast alles verändert, aber die Treue Gottes ist geblieben. Er ist derselbe gestern, heute und immer: Das ist unsere Gewissheit, die uns den Weg in die Zukunft weist. Der Moment der Erinnerung, der Moment der Dankbarkeit ist auch der Moment der Hoffnung: Auf Dich, o Herr, habe ich gehofft, in Ewigkeit werde ich nicht untergehen.
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Dank an Gott in diesem Moment für seine Leitung. Dank an euch alle für die brüderliche Begleitung, möge der Herr euch alle segnen. Und Dank für das Geschenk und für die Zusammenarbeit. Mit der Hilfe Gottes werden wir voranschreiten."
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Die Erfahrung der Brüderlichkeit ist eine innere Wirklichkeit des Priestertums. Denn niemand wird alleine geweiht, sondern man wird immer in ein Presbyterium - oder als Bischof in das Kollegium der Bischöfe - eingereiht. So begleitet uns das «Wir» der Kirche und kommt in dieser Stunde zum Ausdruck. Diese Stunde ist eine Stunde der Dankbarkeit für die Leitung des Herrn, für alles, was er mir in diesen Jahren geschenkt und vergeben hat. Es ist aber auch ein Moment der Erinnerung.
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Im Jahr 1951 war die Welt vollkommen anders: Es gab kein Fernsehen, kein Internet, keinen Computer, kein Handy. Es scheint fast eine prähistorische Welt, aus der wir kommen. Insbesondere waren unsere Städte zerstört, unsere Wirtschaft lag am Boden, es herrschte große materielle und geistige Not. Aber es bestand auch eine starke Energie und der Wille, dieses Land wiederaufzubauen und es, vor allem innerhalb der europäischen Gemeinschaft, auf dem Fundament unseres Glaubens zu erneuern; und uns in die große Kirche Christi einzureihen, die das Volk Gottes ist und uns zur Welt Gottes führt. So haben wir in jenem Moment mit großem Enthusiasmus und mit Freude begonnen.
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Es kam dann der Moment des zweiten Vatikanischen Konzils, wo sich all diese Hoffnungen, die wir gehabt hatten, zu verwirklichen schienen. Dann kam die Zeit der kulturellen Revolution von 68. Es waren schwierige Jahren, in denen das Schiff des Herrn voll Wasser zu laufen und fast unterzugehen schien. Dennoch war der Herr, der in jenem Moment zu schlafen schien, präsent und hat uns weiter geleitet. Es gab dann die Jahre, in denen ich an der Seite des seligen Papstes Johannes Paul II. gearbeitet habe: unvergessliche Jahre! Und schließlich die völlig unerwartete Stunde des 19. April 2005, als der Herr mich zu einer neuen Aufgabe gerufen hat. Und nur im Vertrauen auf seine Kraft, der ich mich überlassen habe, konnte ich in jenem Moment 'Ja' sagen.
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In diesen 60 Jahren hat sich fast alles verändert, aber die Treue Gottes ist geblieben. Er ist derselbe gestern, heute und immer: Das ist unsere Gewissheit, die uns den Weg in die Zukunft weist. Der Moment der Erinnerung, der Moment der Dankbarkeit ist auch der Moment der Hoffnung: Auf Dich, o Herr, habe ich gehofft, in Ewigkeit werde ich nicht untergehen.
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Dank an Gott in diesem Moment für seine Leitung. Dank an euch alle für die brüderliche Begleitung, möge der Herr euch alle segnen. Und Dank für das Geschenk und für die Zusammenarbeit. Mit der Hilfe Gottes werden wir voranschreiten."